Bündnisgrüne Fraktion macht im kommenden Plenum Artensterben zum Thema

Biene und Blume

Zur Aktuellen Stunde der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit dem Titel „Gefahr für die biologische Vielfalt in Thüringen – natürliche Lebensräume schaffen und erhalten“ fordert der naturschutzpolitische Sprecher Roberto Kobelt, die Anstrengungen zum Schutz der biologischen Vielfalt zu intensivieren:
 
„Vertreter*innen der rund 130 Mitgliedsstaaten des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) beraten seit einer Woche in Paris über den Zustand der biologischen Vielfalt weltweit. Ihrer Einschätzung nach werden in den nächsten Jahrzehnten bis zu einer Million Tier- und Pflanzenarten von der Erde verschwinden. Wenn dieses vorhergesagte Artensterben so rasant voranschreitet, ist das genauso bedrohlich wie der Klimawandel“, schätzt Roberto Kobelt ein.
 
„Dass die Ereignisse menschengemacht sind, ist erschreckend und traurig. Denn wenn Wiesen und Felder veröden, wenn es immer weniger Feldvögel gibt, dann bedeutet dies eine Gefährdung von Ökosystemen, von deren Stabilität auch das Überleben des Menschen abhängt. Deshalb muss das vorhergesagte verheerende "Massenaussterben" ein deutlicher Weckruf für die Politik sein, um deutlicher als bisher gegen fortschreitenden Flächenverbrauch, die chemisierte Landwirtschaft und die Folgen des Verkehrs vorzugehen“, erklärt der Naturschutzpolitiker.

„Auch in Thüringen hat zum Beispiel der Flächenverbrauch weiter deutlich zugenommen. So wurden zwischen 2010 und 2015 laut Thüringer Landesamt für Statistik 8.711 Hektar neue Siedlungs- und Verkehrsflächen erschlossen. Das sind 4,8 Hektar, die täglich dem natürlichen Kreislauf entzogen werden.

Diese Fakten zeigen, dass wir unsere Anstrengungen zum Schutz der biologischen Vielfalt auch in Thüringen noch deutlich verstärken müssen, um das Artensterben zu stoppen. Damit Tier- und Pflanzenarten und auch wir Menschen überleben können, ist der Erhalt sowie der noch wirkungsvollere Schutz vielfältiger Lebensräume in der Thüringer Landschaft dringend notwendig“, schließt Roberto Kobelt.