
Radioaktives Haldenmaterial wurde zu Zeiten der Deutschen Demokratischen Republik zum Bau von Straßen, Wegen und Plätzen, als Zuschlagstoff für verschiedene Baumaterialien und für Fundamente von Wohnhäusern verwendet. Bis 1990 wurde vor allem radioaktives Material der Crossener Halde bei Zwickau wieder abgebaut und als Material zu Bauzwecken genutzt. Von den insgesamt 17 Millionen Tonnen in Crossen aufgeschütteten Haldenmaterials wurden bis 1990 mindestens 12 Millionen Tonnen wieder abgefahren und in der Umgebung verbaut. Schon frühzeitig waren die radiologischen Gefahren des Materials bekannt, denn vor allem das Crossener Haldenmaterial weist das 2,5- bis 5-fache der Strahlung anderer Halden auf und ist daher gesundheitlich besonders bedenklich. Dennoch wurde das strahlende Material jahrzehntelang über weite Gebiete in Ostthüringen und Westsachsen verteilt. Das Gebiet zwischen Chemnitz und Gera war und ist dabei besonders betroffen. In Thüringen betrifft die regionale Verteilung des Crossener Haldenmaterials vor allem die Landkreise Altenburg und Greiz sowie die Stadt Gera. Nachweise für die strahlenden Rohstoffe in Thüringen liegen inzwischen aus den Orten Weida, Gera, Ponitz, Gößnitz, Ronneburg, Berga, Hermsdorf und Meuselwitz vor.