Roberto Kobelt: "Bahngipfel war ein erster Schritt"

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Roberto Kobelt trifft sich mit dem Bahnbündnis Saalfeld

Am Donnerstag, den 4. Juni 2015, hatte die Thüringer Landesregierung zum ersten Bahngipfel nach Erfurt geladen. Vom kommenden Jahr an werden von Erfurt aus täglich sechs neue Zugpaare nach Berlin verkehren. Mit diesen direkten Verbindungen über Halle sei die Bundeshauptstadt dann in weniger als zwei Stunden mit der Bahn zu erreichen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Rüdiger Grube, zum Bahngipfel. Das Teilstück Leipzig-Erfurt der Hochgeschwindigkeitsstrecke Nürnberg-Berlin soll im Dezember dieses Jahres in Betrieb gehen.

„Der Bahngipfel war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die Bahn AG hat eingesehen, dass die Strategie des stetigen Zusammenstreichens und Konzentrierens des Fernverkehrs gescheitert ist. Mit Ihrem Fernverkehrskonzept, das Jena zum IC-Knoten macht, ist das richtige Ziel abgesteckt. Nun geht es darum, dieses wesentlich schneller zu erreichen, als 2030“, macht Roberto Kobelt, der verkehrspolitische Sprecher der Thüringer Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN, deutlich.

Nach Eröffnung der ICE-Neubaustrecke von Halle über Erfurt nach München fallen aber ab 2017 die Intercity-Expresslinien auf der Saalbahn weg. Ein Konzept sieht vor, dass auf der Saalbahn ab 2030 wieder eine neue Intercity-Linie im Zwei-Stunden-Takt rollen soll. „Für eine Zwischenphase wäre auch der Einsatz der aktuellen IC-Waggons akzeptabel, bevor dann spätestens 2013 die neuen Doppelstock-ICs zum Einsatz kommen können. Um das IC-Kreuz Jena zu vollenden ist die Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung zwischen Weimar über Jena und Gera nach Gößnitz unabdingbar. Hier unterstützen wir den Einsatz der Landesregierung, diese im Bundesverkehrswegeplan in den prioritären Bedarf einzustufen und dann die Planungskosten vorzufinanzieren“, so Kobelt.

„Wir werden uns außerdem dafür einsetzen, dass Weimar, Gera, der Saalebogen und Jena nach dem Wegfall des ICE 2017 weiter durchgängig mindesten im Zweistundentakt verkehrenden Fernverkehr behalten, alles andere ist mit dem Anspruch der Bahn AG, eine Flächenbahn zu sein, nicht vereinbar.“

Nicht aus dem Blickfeld geraten darf zudem der von vielen Seiten geforderte ICE-Systemhalt in Coburg. Die Regionen Südthüringen und Franken werden sonst von der ICE-Strecke Nürnberg-Berlin komplett abgekoppelt. „Der zweistündige Systemhalt in Coburg ist unabdingbar für Südthüringen – hier unterstützen wir das Land Bayern bei seinem Einsatz. Verbindungen mit Bussen von Thüringen nach Coburg sind bereits eingerichtet. Mittelfristig sollten diese durch den Wiederaufbau der Werrabahn aufgewertet werden.“, fordert Kobelt von der Deutschen Bahn AG.

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