Orientierungslos im Vessertal

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Aus Sicht der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist die Landesregierung beim Thema Entwicklungsnationalpark Vessertal weiter orientierungslos. „CDU und SPD sind vorgeprescht und haben eine fixe Idee in den Koalitionsvertrag geschrieben“, sagte die grüne Abgeordnete Jennifer Schubert während einer Podiumsdiskussion zum Thema am Montag in Suhl, zu der die verantwortlichen Regierungsvertreter ihre Teilnahme abgesagt hatten. Laut Koalitionsvertrag soll innerhalb der nächsten 20 Jahre auf einer Fläche von bis zu 13 000 Hektar ein Teil des Biosphärenreservates Vessertal zum Entwicklungsnationalpark werden.

Diese vorschnelle Ankündigung führte in der Region zu heftigen Diskussionen. „Eines ist klar: Diejenigen, die in Suhl dabei waren, sind inhaltlich der Regierungskoalition voraus, die sich der kritischen Öffentlichkeit verweigert“, so Schubert. Das bestätigten auch die Antworten auf ihre Kleine Anfrage an die Landesregierung. Darin heißt es auf die Frage: „Welche Potenziale sollen mit einem Entwicklungsnationalpark besser genutzt werden?“ lediglich: „Das können wir nicht sagen, wir müssen erst den moderierten Diskussionsprozess abwarten.“ Auch konnte die Regierung noch keine Auskunft darüber geben, welche Flächen überhaupt in Frage kommen, und verwies auch in diesem Punkt auf weitere Gespräche.

„CDU und SPD haben also eingesehen, dass es besser ist, wieder auf `Los´ zurück zu gehen“, so Schubert. Erst dann sei ein wirklich ergebnisoffener Diskussionsprozess mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort möglich. „Zunächst sollte die Landesregierung aber endlich ihre Hausaufgaben machen: das längst überfällige Infozentrum im Vessertal einrichten, den Waldumbau voran treiben und weitere Waldflächen aus der Nutzung nehmen, um das Fünf-Prozent-Ziel an unbewirtschafteter Waldfläche schnell zu erreichen", resümiert die grüne Abgeordnete.