
Der Landwirtschafts- und Umweltausschuss des Thüringer Landtages hat die von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN initiierte schriftliche Anhörung zum Deutschen Bienenmonitoring (DEBIMO) ausgewertet.
Die Anhörung hat gezeigt, dass das DEBIMO nur eine erster Schritt sein kann, den Ursachen des Bienensterbens auf die Spur zu kommen. „Wir kritisieren die angewandte Methodik und die Tatsache, dass nur die Winterverluste durch die Varroa-Milbe untersucht wurden“, sagt Dr. Frank Augsten, umweltpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Fraktion. „Das Bienensterben hat eine größere Dimension, die schon mit der Schwächung der Bienenvölker in den Sommermonaten beginnt. Komplexe Umwelteinwirkungen, wie der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, führen zur Schwächung der Bienenvölker, die damit im Winter anfälliger sind. Auch, dass das DEBIMO zu 50 Prozent von der Pflanzenschutzmittel-Industrie finanziert wird, sehen wir kritisch. Die Unabhängigkeit der Untersuchungen muss garantiert werden!“
Augsten kann die positive Einschätzung der Landesregierung zum DEBIMO im Rahmen der Anhörung nicht teilen. „Das Bienensterben muss viel umfassender als bisher untersucht werden. Das betrifft insbesondere die Rolle der neuen Agrarchemikalien auf der Basis des Nervengiftes Nikotin, aber auch das mangelnde Nahrungsangebot durch die getreidedominierten Fruchtfolgen in der Landwirtschaft und weitere mögliche Stressfaktoren, die das Immunsystem der Bienen offensichtlich schwächen“, sagt der Umweltpolitiker abschließend.
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