Grüne Fraktion schlägt Beratungsstrukturen gegen Verschwörungsmythen vor

Plenum

Heute hat der Thüringer Landtag über den aktuellen Thüringen Monitor diskutiert, dessen Schwerpunkt in diesem Jahr auf der Corona-Pandemie lag. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Der Thüringen Monitor ist als regionale Langzeitstudie bundesweit einzigartig und gerade für uns als Politiker*innen wichtig, um die Einstellungen der Bürger*innen zu Demokratieakzeptanz, Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen zu kennen.“

„Erfreulich ist, dass die Demokratieunterstützung und Demokratiezufriedenheit weiter auf hohem Niveau geblieben sind. Ebenso positiv ist das hohe Vertrauen in die Wissenschaft. Dies sollten wir Politiker*innen uns auch auf anderen Gebieten, etwa in Bezug auf die Klimakrise zu Herzen nehmen. Zu denken geben muss uns allerdings, dass lediglich jeder vierte Befragte Vertrauen in die Medien hat, während gleichzeitig Journalist*innen immer häufiger während ihrer Berichterstattung oder bei Recherchen bedroht werden. Hier ist auch die Politik gefragt, um die für unser demokratisches System so relevante vierte Gewalt besser zu schützen“, so die Grünenpolitikerin weiter.

„Mit Blick auf die Corona-Pandemie zeigen die Ergebnisse, dass es weiterhin wichtig bleibt, nachvollziehbare und geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus umzusetzen. Auch müssen sich die politischen Maßnahmen an den Vorgaben der Wissenschaft orientieren. Wenn sich Politiker*innen einzelner Parteien jetzt mit Blick auf den Wahlkampf lieber populistischer Argumente bedienen, werden wird weder die Pandemie zeitnah beenden, noch die Akzeptanz der Bürger*innen behalten. Um Menschen zu helfen, deren Bekannte oder Verwandte Verschwörungsideologien anheimfallen, braucht es aus unserer Sicht gerade in dieser volatilen Zeit professionelle und evidenzbasiert arbeitende Beratungsstrukturen, an die sie sich wenden können“, so Rothe-Beinlich abschließend.