Grüne ermutigen SchulleiterInnen zum aufrechten Gang

Bild zur Pressemitteilung
Astrid Rothe-Beinlich: Maulkorberlass kann nicht über fehlendes Personalentwicklungskonzept hinwegtäuschen Schulen sind eigentlich dazu da, junge Menschen in ihrer Persönlichkeit zu stärken, zum eigenständigen Denken zu befähigen, Demokratie zu leben und zu lehren und natürlich auch und gerade, um zu lernen. „Stundenausfälle und fehlende Personalentwicklungskonzepte führen jedoch zu Frust, zu Leerlauf und vor allem zu Wissenslücken, die ein Leben lang nachwirken können. Um überhaupt erst einmal zu wissen, wie hoch die Stundenausfälle an Thüringer Schulen tatsächlich sind, bräuchte es also eine verlässliche Datengrundlage. In diesem Sinne begrüßen wir die Initiative des Lehrerverbandes, die Ausfallstunden abzufragen, um die seit Monaten stattfindenden Debatten auch mit realistischen Zahlen zu unterfüttern“, so Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag. Dass das zuständige Ministerium diese Umfrage nunmehr zu unterbinden versucht, indem es mittels Maulkorberlass die SchulleiterInnen verpflichtet, die Zahlen zunächst mit dem Leiter des für sie zuständigen Schulamtes abzustimmen, ist aus Sicht der bündnisgrünen Fraktion nicht nur befremdlich, sondern ganz und gar nicht hinnehmbar. „Es stellt sich doch die Frage, warum das Matschie-Ministerium derartige Maßnahmen ergreift, wenn es schlicht darum geht, die Lage an den Schulen abzufragen. Gerade ein Bildungsministerium müsste schließlich ein Interesse an ehrlichen Rückmeldungen der Schulen haben. Daher ermutigen wir selbstverständlich alle SchulleiterInnen, sich an dieser Umfrage zu beteiligen – auch ohne Rückkopplung mit den Schulämtern. Uns jedenfalls ist es wichtig, ungeschönte Zahlen vorliegen zu haben, um daraus notwendige Schlussfolgerungen zu ziehen“, so Rothe-Beinlich weiter. Bereits in der Plenardebatte im Rahmen einer Aktuellen Stunde im Oktober dieses Jahres hatte Astrid Rothe-Beinlich drei Punkte angemahnt, um Stundenausfall an Thüringens Schulen längerfristig zu begegnen: 1. Die Einrichtung eines landesweiten Vertretungspools für flexible Krankheitsvertretungen. 2. Eine landesweite Personalentwicklungsplanung inklusive einer vorsorgenden Personalpolitik, um LehrerInnenmangel frühzeitig zu begegnen – dazu gehört auch, den LehramtsabsolventInnen in Thüringen Perspektiven im Schuldienst aufzuzeigen. 3. Eine verbesserte Gesundheitsvorsorge für Lehrkräfte und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen an den Schulen, um den vielfältigen und neuen Herausforderungen auch gerecht zu werden. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wird den sogenannten Maulkorberlass des Ministeriums auch parlamentarisch hinterfragen und wirbt für Offenheit und Transparenz. „Denn erst das Wissen um Probleme, nicht deren Verdrängung, macht den Weg frei, um diesen nachhaltig zu begegnen“, ist Rothe-Beinlich abschließend überzeugt.