Welternährungstag 2011: Verheerende Bilanz bei Bekämpfung des Hungers

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Anlässlich des heutigen Welternährungstages verweist die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN darauf, dass die zunehmenden Hungersnöte nicht in einem Mangel an Nahrungsmitteln begründet sind. „Die Menschen hungern, weil sie zu arm sind, Lebensmittel zu kaufen. Das wird auch an der steigenden Zahl von Hungernden in Industrie- und Schwellenländern deutlich, die allesamt zu den Exporteuren von Agrarprodukten zählen“, erklärt Dr. Frank Augsten, agrar- und umweltpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Fraktion im Landtag. „Es gibt keine Bilanz, die so verheerend ausfällt wie die der Welternährungsorganisation FAO im Bereich globaler Ernährungssouveränität.“ Die 1996 auf dem Welternährungsgipfel beschlossene Halbierung der Zahl der Hungernden auf rund 400 Millionen Menschen bis 2015 wird nicht nur weit verfehlt, inzwischen hungern weltweit über eine Milliarde Menschen. „Die Tatsache, dass täglich über 20 000 Kinder an Unter- und Fehlernährung sterben, ist für eine zivilisierte Gesellschaft ein Armutszeugnis“, so der Grünen-Politiker. „Die wichtigsten Maßnahmen für die Beseitigung des Hungers auf der Erde sind zum Einen die Befriedung von Konflikten, vor allem in Afrika. Hier muss Deutschland seine Rolle als einer der wichtigsten Waffenlieferanten kritisch überdenken“, sagt Augsten weiter. Das größte Potenzial zur stabilen weltweiten Nahrungsmittelversorgung besteht jedoch im Aufbau und der Entwicklung der Landwirtschaft in den Hungergebieten. „Denn sie kann neben Nahrungsmitteln für die Bevölkerung beispielsweise auch Energie für eine erdölunabhängige Wasserversorgung produzieren. Die USA und die EU müssen endlich aufhören, mit ihren Billigexporten die bäuerlichen Existenzen in diesen Ländern zu zerstören und stattdessen mit der Lieferung von Logistik und Know How die Landwirtschaft weltweit erfolgreich entwickeln.“ Am 16. Oktober 1945 wurde die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO als Sonderorganisation der UNO gegründet. Ziel war die schnellstmögliche Sicherstellung der Ernährung aller Menschen weltweit. Der Welternährungstag wurde 1979 eingeführt.