
„Wir begrüßen, dass die Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft und das Thüringer Lehr-, Prüf- und Versuchsgut heute dem Thema Sojaanbau in Mitteldeutschland ihren 1. Thüringer Sojatag gewidmet hat“, sagt Dr. Frank Augsten, agrarpolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der heute an der Veranstaltung in Buttelstedt teilgenommen hat. Augsten bekräftigt anlässlich der Tagung die bündnisgrüne Forderung, eine eigenständige Thüringer Eiweißstrategie zu erarbeiten. Die Tagung hat gezeigt, dass das Potenzial im heimischen Sojaanbau nicht nur in einer gentechnikfreien und regionalen Eigenversorgung unserer Tierbestände liegt, sondern auch im Rohstoff für die Produktion von Nahrungsmitteln. „Wenn wir die vielen Vorzüge der Eiweißpflanzen durch einheimischen Anbau nutzen wollen, müssen wir diese auch für die Ernährungswirtschaft einsetzen. Fleischersatzprodukte liegen zu Recht im Trend – deshalb fordern wir eine Innovationsinitiative zur Verarbeitung von regional erzeugten Eiweißpflanzen zu Produkten“, erklärt Augsten weiter. Zudem brauchen wir mehr Forschung für standortangepasste Sorten. Aus Sicht der PraktikerInnen wurde ebenfalls deutlich, dass ein Problem bei der Verarbeitung von Soja besteht. „Wir regen als grüne Fraktion ein Programm an, welches aufgrund des bisher geringen Anbaus eine mobile Verarbeitungsanlage fördert, um das Soja für die Tierfütterung optimal aufzubereiten“, sagt der Agrarpolitiker. Umweltstaatssekretär Richwien hatte am 04. Mai 2012 angekündigt, dass sich Thüringen in das Eiweißpflanzenkonzept der Bundesregierung einbringe, aber eine separate Strategie für Thüringen ablehne. „Eine eigenständige Thüringer Eiweißstrategie ist notwendig, da die Ziele der Bundesregierung aus unserer Sicht zu wenig ambitioniert sind“, schließt Augsten.