Grüne fordern Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes in der Tierhaltung

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Nachdem der Landtag den Antrag „Antibiotikaeinsatz in der landwirtschaftlichen Tierhaltung nachhaltig reduzieren“ der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN am Freitag einstimmig in die zuständigen Fachausschüsse überwiesen hat, setzt diese nun auf eine lösungsorientierte Beratung. „Wir begrüßen, dass alle Fraktionen unser Anliegen unterstützen – das ist ein erster wichtiger Schritt“, sagt der landwirtschaftspolitische Sprecher der Bündnisgrünen, Dr. Frank Augsten. „Wir müssen die Ursachen des übermäßigen Antibiotika-Einsatzes an der Wurzel angehen. Die derzeitigen Tierhaltungsformen bei Geflügel und Schweinen sind derart anfällig für Krankheiten, dass sie ohne Antibiotika nicht mehr auskommen“, sagt der Grünen-Politiker. „Das heißt im Rückschluss: Wir müssen bei den Haltungsformen der industriellen Tierhaltung und der Verringerung des Fleischkonsums ansetzen“, so Augsten weiter. „Die jetzige Art von industrieller Tierhaltung wird aus rechtlicher und ethischer Sicht keinen Bestand haben können.“ Der Antibiotika-Einsatz sei Teil eines Systems, dass Tiere in Anlagen sperrt, in denen sie krank werden müssen, und das von den Tieren Leistungen abverlangt, bei denen ihre biologischen Systeme kollabieren und nur durch hohe Medikamentengaben aufrecht erhalten werden können. Augsten sieht die Lösung in einer Tierhaltung, die Tiere nicht systemisch krank macht. „Unser Vorbild ist dabei die Tierhaltung nach EU-Öko-Verordnung. In der Konsequenz können nicht mehr so viele Tiere gehalten werden“, so der Abgeordnete. Zudem müssten die Verbraucher besser aufgeklärt werden. „Unsere Forderung ist klar: Anstatt Werbemaßnahmen für die industrielle Tierhaltung zu finanzieren, muss die Landesregierung in eine öffentlichkeitswirksame Kampagne zur Reduzierung des Fleischkonsums im Sinne der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung investieren“, schließt Augsten.