
Nach einer Stagnation im Jahr 2009 hat der Bio-Markt 2010 wieder angezogen: Auf insgesamt 5,9 Milliarden Euro stieg der Umsatz bei ökologisch produzierten Lebensmitteln in Deutschland. AIIe seriösen Untersuchungen prognostizieren einen weiteren deutlichen Anstieg in diesem Segment. Eigentlich beste Bedingungen für einen wachsenden Bereich in der Land- und Ernährungswirtschaft und eine Chance für umstellungswillige Agrarbetriebe.
Eine von der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Auftrag gegebene Studie der Universität Bonn bestätigte kürzlich erneut, was Branchenkenner seit vielen Jahren anmahnen: Die Erzeugung von Biolebensmitteln hält mit dem wachsenden Markt immer weniger stand - immer mehr ökologisch erzeugte Produkte müssen importiert werden, oft von Übersee, was die Gesamt-Ökobilanz generell in Frage stellt. Diese Entwicklung macht auch vor Thüringen nicht Halt.
Dabei ist der Freistaat auf die erfolgreiche Entwicklung seiner ländlichen Gebiete existentiell angewiesen. Der Ökolandbau ist neben der Biomasseerzeugung der einzige Bereich, der seit 20 Jahren kontinuierlich wächst. Eine restriktive Förderung würde Betriebe von der Umstellung abhalten - Angebot und Nachfrage würden weiter auseinandertriften.
Bei allen Unklarheiten bezüglich der Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik in der Europäischen Union nach 2013 (GAP) zeichnet sich bereits jetzt eines ganz klar ab: Biodiversität, Klima-, Boden-, Wasser- und Tierschutz werden in der neuen Förderperiode auf der Prioritätenliste der förderwürdigen Maßnahmen ganz oben stehen. Das Risiko, das der Freistaat mit der Finanzierung der unter Nummer 2 und 3 geforderten Maßnahmen eingeht, ist deshalb im Prinzip nicht existent.
Der vollständige Antrag ist als pdf-Datei auf dieser Seite einsehbar.
Themen