
„Die Nutzung der Biomasseenergie hat für Thüringen eine sehr große Bedeutung“, erklärt der landwirtschaftliche Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Dr. Frank Augsten anlässlich des 17. Bioenergietages, an dem er heute in Erfurt teilnimmt.
Der Grünen-Politiker kritisiert zugleich das Agieren der Bundesregierungen in diesem Bereich. „Erst hat Schwarz-Rot mit der Biodieselbesteuerung dafür gesorgt, dass viele Betriebe geschlossen werden mussten, nun will Schwarz-Gelb den Biogasbetreibern den Hahn zudrehen. Das ist zwar angesichts der verfehlten Energiepolitik mit Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke und Bauvorhaben für neue Kohlekraftwerke konsequent. Für die gesteckten Klimaziele ist die Behinderung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien aber mehr als destruktiv.“
„Wir fordern die Landesregierung auf, den Plänen der Bundesregierung und einiger Bundesländer Einhalt zu gebieten, damit die gute Entwicklung bei der Biomasseenergienutzung weitergehen kann. Thüringen muss sich bei der Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes dafür einsetzen, die von der Kohle- und Atomindustrie geforderte Deckelung des Ausbaues der Biomassenutzung unbedingt zu stoppen und einen Vorschlag für einen so genannten Biodiversitätsbonus zu erarbeiten.“ Augsten plädiert dafür, von rein gülle- und maisbasierten Biogasanlagen abzurücken. „Vielmehr müssen wir in Zukunft vermehrt auf Rest- und Abfallstoffe setzen“, so der landwirtschaftliche Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Außerdem sei ein Konflikt zwischen Energie- und Nahrungsmittelerzeugung vermeidbar, indem beides mit bestimmten Pflanzen verbunden wird – zum Beispiel durch die Strohnutzung bei Getreide.
Vor dem weiteren Ausbau der energetischen Nutzung von Holz warnt Augsten. Denn schon jetzt kommen 30 Prozent des dafür aufgewandten Holzes nicht aus der Region. „Wind, Sonne und Energiepflanzen liefern genug Erneuerbare Energien. Deshalb muss beim Holz die stoffliche Nutzung eindeutig Vorrang haben“, schließt der Abgeordnete.