
Der Verkehrsausschuss des Thüringer Landtages hat sich gestern (7. September 2011) auf Antrag der bündnisgrünen Fraktion mit den umstrittenen Feldversuchs-Plänen des Bundes für über 25 Meter lange LKWs befasst, den sogenannten Longlinern. Zur grundsätzlichen Bereitschaft von Minister Carius, am Feldversuch teilzunehmen, erklärt Jennifer Schubert, verkehrspolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen.
„Wenn dieser Feldversuch überhaupt Sinn machen soll, dann nur mit der Zielstellung, den Kombinierten Verkehr zu nutzen. Im Moment können wir aber praktisch keine ernsthaften Versuche erkennen, diesen zu ermöglichen.“
So sei das Güterverkehrszentrum (GVZ) in Erfurt nicht an die Trassen, die für den Feldversuch vorgesehen sind, angeschlossen. Laut Verkehrsministerium sei dafür auf dem Gelände des GVZ kein Platz und die Stadt Erfurt erklärt, auch die Zufahrt zum GVZ sei nicht für Longliner geeignet. „Das Güterverkehrszentrum Erfurt ist aber auch für den Kombinierten Verkehr konzipiert, allerdings nicht für Longliner“, kritisiert die bündnisgrüne Verkehrsexpertin. Die Fehlplanung beim GVZ zeige, dass es beim geplanten Feldversuch lediglich um die Förderung des LKW-Verkehrs geht. „Der Verkehrsminister steuert damit den Freistaat in eine gefährliche Sackgasse", schließt Jennifer Schubert.
Zum Hintergrund:
Im Kombinierten Verkehr werden LKW-Auflieger oder gesamte LKW auf Schienenfahrzeuge geladen und können so im "Huckepack" weite Strecken zurücklegen. Dieser Betriebsart muss aufgrund der notwendigen Einsparung von CO2 und zur Reduzierung des Schwerlastverkehrs auf den Straßen ein größeres Gewicht beigemessen werden, als dies aktuell der Fall ist.
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