Die Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Anja Siegesmund,  kritisiert anlässlich des internationalen Welt-Nichtrauchertags 2010 der  Weltgesundheitsorganisation die Gesundheitspolitik der Thüringer  Landesregierung.
„Zigarettenrauch ist hochgiftig - das  bestreitet heute niemand mehr. Trotzdem genießt der Tabakkonsum nach wie  vor einen beispielslosen Schutz des Gesetzgebers“, stellt die Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Anja Siegesmund, fest. „Anders  als beispielsweise Alkohol schädigt dabei der Raucher bei seinem Genuss  auch Nichtraucher. Es wird aber Zeit, dass wir auch in Thüringen die  Gesundheit höher werten als die angebliche persönliche Freiheit, sich  überall eine Zigarette anzünden zu können“, fordert Siegesmund.
Die  gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Fraktion im Thüringer  Landtag kritisiert den Gesetzentwurf der Landesregierung zum  Nichtraucherschutz scharf. Die Landesregierung habe eine Mogelpackung  abgeliefert, die den Titel Nichtraucherschutz nicht verdiene. „Dank  der vielen Ausnahmen sollte das eher Raucherschutzgesetz genannt werden.  Das Gesetz gleicht einem Schweizer Käse in Punkto Nichtraucherschutz“, so Siegesmund.
Auch für die Betreiber von Kneipen und Restaurants sei das Gesetz eine Enttäuschung. „Selbst  das Ministerium hält den eigenen Entwurf für nicht rechtssicher.  Deswegen gehe ich von erneuten Klagen gegen die ungleiche und ungerechte  Behandlung der Gasstätten aus", befürchtet die Fraktionsvorsitzende  von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Die Regelungen des Gesetzentwurfs seien  weder nachvollziehbar noch kontrollierbar und würden daher zum kreativen  Umgehen einladen.
„Aus gesundheitspolitischer wie  wirtschaftspolitischer Sicht ist ein generelles Rauchverbot der  einfachste und beste Weg. In vielen anderen Ländern wie Irland, Italien,  Frankreich oder in den skandinavischen Ländern geht das problemlos und  ohne das prognostizierte Massensterben von Kneipen und Restaurants. Nur  in Deutschland bastelt man lieber ein kompliziertes, ungerechtes und  nutzloses Gesetz!“, schließt Siegesmund.