
Am 13. Oktober 2022 findet unser Infotag "Mafia" im Haus Dacheröden in Erfurt statt. Parallel zum Untersuchungsausschuss 7/1 "Mafia" im Thüringer Landtag soll nun erstmals ein umfassender Einblick in die Arbeit des Ausschusses möglich werden. Hier soll die bisherige Arbeit, aber auch ein Ausblick auf das weiter geplante Vorgehen des Untersuchungsausschusses im Fokus stehen. Erweitert wird dies durch einen Blick auf die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität im Allgemeinen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Vorträgen verschiedener Expert*innen. Hier spielen sowohl die jahrelange Recherchearbeit, als auch wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse eine zentrale Rolle.
Im Zentrum der Veranstaltung stehen Fragen, über die Arbeitsweise der `Ndrangheta. Außerdem: Wie kam sie nach Ostdeutschland? Wer half ihr, sich in Thüringen und später auch in Sachsen und in Bayern festzusetzen? Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum des Infotages „Mafia“. Mit unserem Infotag soll nicht nur die schwierige Aufklärungsarbeit transparent, sondern auch die Möglichkeit einer bundesweiten Vernetzung für den Kampf gegen die Organisierte Kriminalität geboten werden. Die Mafia ist bestens vernetzt - wir Demokrat*innen müssen es auch sein, wenn wir es mit ihr im politischen und im zivilgesellschaftlichen Raum aufnehmen wollen. Unser Infotag soll die Vernetzung ermöglichen und so unterstützen, präventiv und partizipativ zu wirken!
Wir freuen uns, gemeinsam mit Ihnen und Euch sowie Vertreter*innen aus Gesellschaft, Wissenschaft und Politik über die Arbeit des Untersuchungsausschusses, aktuelle Mafia-Forschungen sowie Maßnahmen der Arbeit gegen die Mafia in Thüringen zu diskutieren.
Mit dabei sind unsere Abgeordnete Madeleine Henfling (Obfrau im Untersuchungsausschuss 7/1), Dorothea Marx (Fraktion SPD, Obfrau im Untersuschungsauschuss 7/1) und Katharina König-Preuss (Fraktion DIE LINKE, Obfrau im Untersuchungsausschuss 7/1).
Als Referent*innen begrüßen wir Margherita Bettoni (Journalistin, MDR)., Sandro Mattioli (Journalist, mafianeindanke e.V.), Marco Tripodi (Guardia di Finanza/ italienische Finanzpolizei), Friederike Hempel (Pädagogin Thomasgemeinde), Marcel Emmerich (Obmann Bündnis 90/Die Grünen im Innenausschuss des Bundestages), Laura Garavini (Senatorin, mafianeindanke e.V.), Sanne de Boer (Journalistin und Autorin) und Dr. Zora Hauser (University of Oxford). Die Veranstaltung moderiert Axel Hemmerling.
Wir bitten um Beachtung, dass sich jede*r Teilnehmer*in einzeln und bis zum 10. Oktober 2022 per Mail an veranstaltungen@gruene-thl.de anmelden muss.
Die Verarbeitung personenbezogener Daten, Ihre und Eure Rechte u.a. auf Widerruf der Verarbeitung sind in der Datenschutzerklärung unter https://www.gruenethl.de/datenschutzerklaerung beschrieben. Eine darüberhinausgehende Verarbeitung durch die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN findet, soweit nichts anderes vereinbart wurde, nicht statt.
Ablaufplan:
10:00 Uhr Begrüßung durch Astrid Rothe-Beinlich
10:10 Uhr Einführung in die Thematik durch Madeleine Henfling
10:30 Uhr Vorstellung des Unterausschusses 7/1 durch Katharina König-Preuß
11:00 Uhr Vortrag von Marco Tripodi: "Phänomen 'Ndrangheta und Mafia und die Arbeit der Guardia di Finanza in Deutschland"
11:30 Uhr Mittagspause
12:30 Uhr Vortrag von Marcel Emmerich: "Von der Mafia und der Organisierten Kriminalität - Grüne Konzepte im Kampf gegen die OK"
13:00 Uhr Vortrag von Margherita Bettoni: "Mafiakolonie Ostdeutschland - Recherchen zur 'Ndrangheta in Deutschland"
13:30 Uhr Buchvorstellung von Sanne de Boer: " 'Ndrangheta - Wie die mächtigste Mafia Europas unser Leben bestimmt"
14:00 Uhr Kaffeepause
14:30 Uhr Vortrag von Dr. Zora Hauser: " Forschungen zur 'Ndrangheta in Deutschland - Leerstellen und Probleme"
15:00 Uhr Grußwort von Laura Garavini: "Gesamtgesellschaftliche Herausforderungen"
15:05 Uhr Präsentation von Friederike Hempel: Fotografien der verstorbenen italienischen Fotojournalistin Battaglia, Letizia
15:15 Uhr Vortrag von Sandro Mattioli: "Kaum sichtbar und doch erfolgreich - wie der Verein die Mafia auf die Agenda setzt"
15:45 Uhr Podiumsdiskussion: Ergebnisse und Ausblicke / Probleme und Lösungen / Erwartungen und Möglichkeiten
(Ende: ca. 17:00 Uhr)
Hintergrund:
Am 29. Juni 2021 konstituierte sich der Untersuchungsausschuss 7/1 „Mafia“ im Thüringer Landtag. Der erste seiner Art in der bundesdeutschen Geschichte. Im vergangenen Jahr hat der Ausschuss Sachverständige sowie Zeug*innen aus der Polizei (BKA und TLKA) und der Staatsanwaltschaft Gera, aber auch ehemalige Mitarbeiter*innen des Konsum gehört. Der Untersuchungsausschuss beschäftigte sich in erster Linie mit einem allgemeinen Blick auf die Entwicklung bzw. Expansion der italienischen ‘Ndrangheta in Deutschland und vor allem in Thüringen. Im Mittelpunkt der Zeugenvernehmungen stand - und steht derzeit - die Frühphase dieser Expansion 1996 bis 2000. Die Abgeordneten verfügen - dank des Aktenmoratoriums durch die NSU-Ermittlungen - über umfangreiche Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft Gera zum FIDO-Verfahren sowie einige wenige Dokumente von Ermittlungsverfahren aus den Beständen des Thüringer Hauptstaatsarchivs. Dazu kommen Akten aus der Landespolizei sowie des Amtes für Verfassungsschutz.
AUSSCHLUSSKLAUSEL: Entsprechend §6 Abs. 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Marcus Neumann, Referent für Veranstaltungsmanagement
Tel: 0361 377-2654