Zukunft der Biokraftstoffproduktion und -nutzung in Thüringen

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Die "Energieszenarien für ein Energiekonzept der Bundesregierung" vom 27. August 2010 hatten für das Jahr 2050 eine Primärenergiebereitstellung aus Biomasse von rund 2.160 Petajoule (PJ) vollständig aus heimischen Quellen in Aussicht gestellt. Biokraftstoffe sollten dabei eine wichtige Rolle spielen. Die Europäische Union (EU) hat sich zudem zum Ziel gesetzt, 2020 zehn Prozent des im Verkehr eingesetzten Treibstoffes aus regenerativen Quellen zu generieren, wobei sogenannter Agrosprit angerechnet werden kann. Ankündigungen der 2013 neugewählten Bundesregierung lassen dagegen befürchten, dass der Ausbau der Biomassenutzung deutlich abgebremst werden soll. Auch an anderer Stelle wächst die Kritik an der Biomassenutzung. Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat sich im Sommer 2013 mehrheitlich dafür ausgesprochen, den Einsatz von Biokraftstoffen der ersten Generation zu begrenzen und darüber hinaus einer Anrechnung indirekter Landnutzungsänderungen zu unterziehen. Thüringen hat seit der Wiedervereinigung auf den Ausbau der Biomassenutzung gesetzt. Dabei spielten die Erzeugung und der Einsatz von Pflanzenöl- und Rapsmethylester-Kraftstoffen eine bedeutende Rolle. Eine entsprechende Infrastruktur wurde im Freistaat aufgebaut und eine hohe regionale Wertschöpfung realisiert. Durch die Reduzierung bzw. Aufhebung der Steuervergünstigungen von Biokraftstoffen durch die beiden letzten Bundesregierungen wurde die Entwicklung im Bereich Biokraftstoffe gestoppt, viele Produktionsanlagen mussten stillgelegt werden.

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