Gentechnikkongress in Thüringen: Große Kluft zwischen Regierung und Basis

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Auf Einladung der Thüringer Sozialministerin Heike Taubert findet am 5. und 6. September 2012 die 9. Konferenz des Europäischen Netzwerkes gentechnikfreier Regionen in Erfurt statt. „Mit der Ausrichtung des europaweiten Kongresses unterstreicht Ministerin Taubert ein weiteres Mal, wie wichtig ihr eine gentechnikkritische Position der Thüringer Landesregierung ist,“ erklärt dazu Dr. Frank Augsten, gentechnikpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen, und weiter: „Vom Koalitionsvertrag über die wegweisenden Beschlüsse des Landtags zur gentechnikfreien Bewirtschaftung der landeseigenen Flächen aus dem Jahr 2010 bis zur Unterstützung unseres Antrages im Juniplenum mit diversen Forderungen an die Landes- und Bundespolitik erregt der Freistaat bei GentechnikkritikerInnen wie auch -befürworterInnen in ganz Europa viel Aufmerksamkeit.“ Wesentlich geräuschloser und meist fernab der medialen Aufmerksamkeit findet die Arbeit der Landesregierung in den Kommunen und Landkreisen leider kaum Widerhall. Anders sei es nicht zu erklären, dass einige Kommunalparlamente und Kreistage die gentechnikfreie Bewirtschaftung ihrer Flächen abgelehnt haben. „Große Gesten sind das eine, konkrete Politik vor Ort das andere. Es ist aus unserer Sicht schon ein unglaublicher Vorgang, dass Abgeordnete – vor allem der CDU – im Landtag anders abstimmen als in ihren Kommunen und Kreistagen. Dass sie dabei oft von SPD-Mitgliedern unterstützt werden, sollte Frau Taubert zu denken geben. Insofern hoffen wir nicht nur, dass Thüringen ein guter Gastgeber für die Konferenz sein wird, sondern dass sich die beiden Regierungsfraktionen im Landtag in Sachen Gentechnik auch innerparteilich stärker engagieren“, so Augsten abschließend.