
Dr. Frank Augsten, umweltpolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen fragt: „Wie viele Tiere müssen noch ersticken, um die Politik zu einem Umdenken in der Genehmigungspraxis von Tierhaltungsanlagen zu bewegen?“
Am Abend des 22. Juni 2011 erstickten in der Schweinezucht- und Mastanlage der Tierproduktion Alkersleben GmbH über 3.000 Ferkel. Ursache war ein Blitzeinschlag, in dessen Folge die Belüftungsanlage ausfiel.
„Nach Abtsbessingen im vorigen Jahr und Meuserlengefeld vor ein paar Tagen haben wir nun den dritten bekannten Fall, bei dem Tiere infolge des Ausfalls der Lüftungsanlage qualvoll erstickten“, so Augsten weiter und fordert: „Es wird Zeit, dass bei der Genehmigung von Tierhaltungsanlagen endlich das Tierwohl Berücksichtigung findet.“
Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN weist darauf hin, dass die Notstromversorgung im Falle des drohenden Ausfalls der Lüftungsanlage bei der Genehmigung solcher Anlagen ebenso wenig eine Rolle spielt wie Evakuierungspläne im Falle eines Brandes. Offensichtlich nimmt der Gesetzgeber den drohenden Verlust von Tieren bewusst in Kauf.
„Vorfälle wie in Alkersleben müssen auch dazu führen, sich über die Art und Weise des Umgangs mit landwirtschaftlichen Nutztieren Gedanken zu machen. Wenn Tiere inzwischen in Ställen leben, in denen sie sterben, wenn die Lüftung ausfällt, dann ist das ein deutliches Zeichen dafür, wie weit sich die inzwischen industriemäßige Fleischproduktion von der Landwirtschaft entfernt hat,“ so Augsten abschließend.
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