Licht und Schatten

(c) Bündnis 90 / Die Grünen

Noch bis zum 20. Februar findet in Nürnberg die weltgrößte Messe für Bio-Lebensmittel, die BIOFACH 2010, statt. Thüringen ist mit 14 Ausstellern auf 140 Quadratmetern so stark wie nie zuvor vertreten.

Dazu sagt Dr. Frank Augsten, agrar- und umweltpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen: „Es ist erfreulich, dass der Freistaat dem ökologischen Landbau mehr Aufmerksamkeit schenkt.“ Nach Jahren des Nischendaseins könne sich die Präsentation der Thüringer Ökobetriebe auf der BIOFACH in diesem Jahr sehen lassen. „Dafür ist nicht nur den Ausstellern, sondern auch der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft als Organisatorin zu danken“, so Augsten.

Für die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist jedoch klar, dass sich die Anstrengungen nicht auf bessere Messepräsentationen beschränken dürfen. Augsten hat in seiner früheren Funktion als Geschäftsführer des Ökolandbau-Fördervereins Thüringer Ökoherz in den vergangenen Jahren mehrmals auf die Defizite im Bereich Verarbeitung hingewiesen. Zu Recht beklagen potentielle Käufer/innen von Bioprodukten vor dem Hintergrund des Transportaufwandes den hohen Anteil von Importen, zum Teil aus Übersee. Auf der anderen Seite liegt der Anteil der Ökofläche an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in Thüringen mit 4,2 Prozent ein Prozent unter dem bundesdeutschen Durchschnitt.

„Die Landesregierung weiß um die spezifischen Thüringer Probleme“, sagt Augsten. Ansätze wie die gemeinsamen BioBranchenTreffen mit Sachsen und Sachsen-Anhalt seien erste wichtige Schritte. „Denn gerade in Bereichen wie Verarbeitung, Vermarktung und Forschung ist Thüringen allein zu klein, um die entscheidenden Schritte voranzukommen“, so der grüne Abgeordnete. Eine wissenschaftliche Evaluierung der Situation in den drei Bundesländern in diesen Schlüsselbereichen wäre ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Entwicklung einer erfolgreichen Strategie. Weitere Informationen: Dr. Frank Augsten 0173/9217070