
Die GRÜNEN verweisen seit Jahren auf die Überkapazitäten bei der Holznutzung. So ist für die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN das Wehklagen der holzverarbeitenden Industrie im Freistaat wenig überraschend.
„Man muss nur eins und eins zusammenzählen um zu erkennen, dass Holzanfall und Holzbedarf seit Jahren auseinanderdriften. Deshalb fordern wir ebenso lange die Beendigung der Werbung für große Holzhackschnitzelheizungen, wie sie zum Beispiel immer noch von der Landesregierung und dem Thüringer Waldbesitzerverband betrieben wird“, so Dr. Frank Augsten, forst- und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion. „Holz ist ein ausgezeichneter Rohstoff, um in vielen Bereichen vom Erdöl wegzukommen – die stoffliche Nutzung muss deshalb eindeutig den Vorrang vor der energetischen Nutzung haben.“
Die Landtagsfraktion verweist in diesem Zusammenhang auf die Potentiale im Privatwald, die mit einer besseren Betreuung der Besitzer genutzt werden könnten. Sie wendet sich mit aller Entschiedenheit gegen Ideen, mit denen man dem drohenden Holzmangel und den hohen Preisen entgegnen will.
„Den von der Landesregierung in Aussicht gestellten Waldumbau nun zur Disposition zu stellen, ist mit uns nicht machbar. Gerade für eine verlässliche Holzversorgung in der Zukunft ist ein gesunder Mischwald mit umweltangepassten Baumarten unumgänglich. Das betrifft ebenso die Flächen, die aus der Nutzung genommen werden sollen. Und die Forderung nach zunehmenden Holzimporten ist aus klimapolitischen Gründen ebenso absurd wie die Versorgung Oberhofs mit Schnee aus Norddeutschland“, schließt Augsten.
Themen