Grüne kritisieren einseitige Fixierung auf technischen Hochwasserschutz

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Die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kritisiert die einseitige Konzentration des Freistaates auf den technischen Hochwasserschutz.

„Auch viele kleine Flüsse, die nicht an Talsperren liegen, können sich in reißende Ströme verwandeln. Dann hilft die Beschwörung, es sei genügend Stauraum vorhanden, nicht weiter“, erklärt der umweltpolitische Sprecher, Dr. Frank Augsten. „Wir haben den Flüssen durch eine verfehlte Siedlungspolitik über Jahrzehnte zu viel Raum genommen. Jetzt ist es an der Zeit, diesen zurückzugeben.“ Laut dem Bundesamt für Naturschutz werden heute nur noch zirka zehn bis zwanzig Prozent der ursprünglichen Überschwemmungsflächen bei Hochwasser überflutet.

„Um massive Schäden abzuwehren, muss die Landesregierung dem ökologischen Hochwasser- und Auenschutz eine stärkere Priorität einräumen“, sagt Augsten. Desweitern plädiert der Umweltpolitiker dafür, Maßnahmen zum Hochwasserschutz noch besser in die Planung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen einzubinden. „So können mehr Überschwemmungsflächen zu Verfügung gestellt werden und die Landwirte für ihren Nutzungsverzicht einen Ausgleich erhalten“, schließt Augsten.