Anlässlich seines 20-jährigen Bestehens besuchten wir den Nationalpark Hainich. Unsere drei Abgeordneten Babett Pfefferlein, Dirk Adams und Roberto Kobelt sowie mehr als die Hälfte unsere Fraktionsmitarbeiter*innen holten die Wanderschuhe aus dem Schrank und packten die Wasserflaschen und Lunchpakete in den Rucksack, um dem Nationalpark gebührend zu gratulieren. Begleitet wurde die Wanderung von Parkleiter Manfred Grossmann und BUND-Wildkatzenexperte Thomas Mölich, die uns am Nationalparkzentrum begrüßten. Unser Besuch begann mit einer interessanten Einführung in die Geschichte und Entstehung des Nationalparks. Als jahrzehntelanges militärisches Sperrgebiet sind große Bereiche des Waldes kaum betreten und genutzt worden, sodass sich im Hainich Waldbestände ungestört entwickeln konnten. Seit 20 Jahren steht der Wald nun auch offiziell unter Schutz und darf sich nach seinen eigenen Regeln wieder zu einem "Urwald mitten in Deutschland" entwickeln – in Mitteleuropa eine Seltenheit.
Anfangs wanderten wir noch auf den präparierten Wanderwegen, bevor uns Herr Grossmann querfeldein mitten in das Herz des Waldes führte, um uns zu zeigen, wie die Natur zu ihren Wurzeln zurückkehrt. Die Besonderheit am Hainich ist, dass er ganz natürlich altern darf. Bäume dürfen zusammenbrechen und Totholz liegen bleiben. An mehreren durch die Stürme der letzten Jahre umgefallenen Bäumen, wurde uns der eindrucksvolle Prozess gezeigt, wie aus Totholz neues Leben entsteht. Ein Großteil der Waldbewohner*innen ist auf dieses Totholz angewiesen und nutzt es als Lebensraum und Nahrungsquelle. So trägt ein unbewirtschafteter Wald wie der Hainich zu Artenschutz und Artenvielfalt bei. Die Natur darf sich hier frei von menschlichen Eingriffen entwickeln. Neben Wanderungen bietet der Nationalpark verschiedene Angebote, unsere heimische Natur besser kennenzulernen und auf spannenden Wegen zu erkunden. Leider blieb uns nicht die Zeit, noch den Baumkronenpfad oder das Wildkatzendorf Hütscheroda zu besuchen. So kehrten wir nach zweieinhalb Stunden Wanderung mit interessanten Eindrücken und dem Wissen, dass mitten in Deutschland ein Stück intakte Natur bewahrt wird, zum Nationalparkzentrum zurück.
Der Hainich ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Naturschutz funktionieren kann. Erholung, Umwelt und Bildung findet hier an einem Ort satt und machen damit den Hainich zu einem Paradebeispiel von wirtschaftlichem Naturschutz und Naherholung. Wir gratulieren zum Jubiläum und freuen uns, aktiv die Erfolgsgeschichte Nationalpark Hainich weiter begleiten und unterstützen zu dürfen!
Ein Video des Besuchs findet ihr hier.