
Die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat in einer Kleinen Anfrage den Beitrag Thüringens zum Erhalt der Birkhuhnpopulation in der Rhön thematisiert.
„Wir wollten mit der Anfrage erörtern welchen Beitrag Thüringen zum Erhalt der Birkhuhnpopulation in der Rhön leisten kann. Diese Leitart der Hochrhön hat einen besonderen Lebensraumanspruch“, erklärt der naturschutzpolitische Sprecher, Dr. Frank Augsten. In den letzten Jahrzenten ist der Birkwildbestand in der Rhön drastisch zurückgegangen. Im thüringischen Teil der Rhön wurden zuletzt 1990 nur noch fünf Tiere gezählt. Rund 760 Hektar sind auf der thüringischen Seite als potenzieller Lebensraum für das Birkhuhn geeignet. „Hier bedarf es weiterer Anstrengungen, um den Birkhuhnschutz in der Rhön durch weitere Maßnahmen zu fördern. Der Lebensraum des Birkhuhns in Thüringen hat sich in den letzten Jahrzehnten durch eine Wiederbewaldung in vielen Bereichen verschlechtert“, gibt Augsten zu bedenken. Laut einer Studie der Universität Freiburg kann mit entsprechenden Maßnahmen genügend Lebensraum für diese stark bedrohte Art in der Rhön bereitgestellt werden. „Wir begrüßen daher, dass die Landesregierung die Wiederansiedlung des Birkwildes unterstützen will.“
Hintergrund: Im Mai dieses Jahres wurde im bayerischen und hessischen Teil des Biosphärenreservats Rhön im Rahmen des Projektes „Birkhuhn 5000“ eine Auswilderungsaktion zur Rettung des Birkwildbestandes gestartet. Eine Studie der Universität Freiburg hatte zuvor bescheinigt, dass mit umfangreichen Maßnahmen in der Rhön genügend Lebensraum für diese Tierart bereitgestellt werden kann. Laut dieser Studie muss das Ziel eine Fläche von 5 000 Hektar geeignetem Lebensraum sein, um mindestens 100 Birkhühner zu beherbergen. Erst eine Population von etwa 100 Vögeln ist Voraussetzung dafür, dass sich die Population selbst erhalten kann.
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