
Mit Blick auf die heutige Demonstration eritreischer Flüchtlinge in Erfurt, die anlässlich des Tages des Flüchtlings mit einer Demonstration in der Landeshauptstadt auf unerträglich lange Asylverfahren aufmerksam gemacht haben, wenden sich die flüchtlingspolitischen Sprecherinnen der Koalitionsfraktionen im Thüringer Landtag, Sabine Berninger (DIE LINKE), Diana Lehmann (SPD) und Astrid Rothe-Beinlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), mit einem Offenen Brief an den neuen Leiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise, in dem sie um eine Beschleunigung der Asylverfahren eritreischer Flüchtlinge bitten.
Angesichts der andauernder Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen in Eritrea hätten eritreische Flüchtlinge eine fast 100-prozentige Anerkennungschance. Daher sei es unverständlich, wenn an der durchschnittlich 14 Monate langen Verfahrensdauer festgehalten werde und die Menschen so lange im Ungewissen blieben, betonen die Sprecherinnen der rot-rot-grünen Koalitionsfraktionen.
In dem Brief an Bamf-Chef Weise bitten die Absenderinnen darum, diesen Zustand zu beenden, indem Weise beim Bundesinnenminister auf eine schnellere Regelung hinwirke, solange der 'normale' Verfahrensverlauf nicht beschleunigt werden könne. Eine Möglichkeit wäre, Eritreern und Eritreerinnen, die eine bestimmte Zeit ihren Aufenthalt (mit Asylantragstellung) in der Bundesrepublik haben, unkompliziert den Flüchtlingsstatus gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention zuzuerkennen und eine Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen zu erteilen. Vorstellbar wäre eine Aufenthaltsdauer von sechs Monaten.
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