
Im Umfeld der Aktivitäten zum Christopher-Street-Day in Weimar erklärt Dr. Frank Augsten, gleichstellungspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen: „Mit der Einführung des Lebenspartnerschaftsgesetzes Anfang 2001 erlangte Deutschland eine Vorreiterstellung in Europa. Heute, fast zwölf Jahre nach dem Inkrafttreten des Lebenspartnerschaftsgesetzes, hinkt die Gesetzgebung der gesellschaftlichen Entwicklung in Europa hinterher.“ Die bündnisgrüne Landtagsfraktion wird Anfang September eine Große Anfrage zur Situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender und intersexuellen Menschen (LSBTI) in Thüringen einreichen, kündigt Augsten an. „Nach über zehn Jahren seit Einführung des Lebenspartnerschaftsgesetzes ist eine Analyse darüber erforderlich, ob und inwieweit die mit diesem Gesetz verbundenen Ziele unter gleichzeitiger Berücksichtigung des verfassungsrechtlichen Gleichstellungsgebotes umgesetzt worden sind“, sagt der Gleichstellungspolitiker. Die Bestandsaufnahme müsse die Gesellschaft, das Umfeld dieser Menschen und ihre Angehörigen einbeziehen. Die Diskriminierung u.a. von Schwulen und Lesben sei in unserer Gesellschaft noch weit verbreitet und führe häufig dazu, dass viele Betroffene nicht offen mit ihrer sexuellen Identität umgehen können und dazu gezwungen würden diese zu verleugnen. „Es wiegt vor diesem Hintergrund umso schwerer, dass es bis heute an Konzepten fehlt, wie in Bildungs- und anderen Einrichtungen über gleichgeschlechtliche Lebensweisen aufgeklärt werden soll“, gibt Augsten zu bedenken. Zudem ist eine systematische Aufarbeitung neuer Problemstellungen erforderlich, wie z.B. eine Begleitung gleichgeschlechtlicher Eltern mit minderjährigen Kindern sowie die Probleme von LSBTI-Seniorinnen und -Senioren. Am Empfang zum CSD Weimar am 20. August wird für die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN der Weimarer Landtagsabgeordnete Carsten Meyer teilnehmen.