
Anlässlich der Übergabe des Ersten Gleichstellungsberichtes der Bundesregierung an Bundesfrauenministerin Kristina Schröder erklärt Astrid Rothe-Beinlich, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag:
„Mit der Übergabe des Berichts im 100. Jahr des Frauentags ist hoffentlich nichts abgeschlossen, sondern der überfällige Startschuss zum Handeln gegeben. Die Forderungen der Sachverständigenkommission müssen von der Bundesregierung und der zuständigen Ministerin Schröder ernst genommen und umgesetzt werden. Das gilt im Übrigen auch für die Landesebene, wo echte Gleichstellung ebenfalls noch in weiter Ferne ist. Hier gibt es ja noch nicht einmal einen aktuellen Landesgleichstellungsbericht.“
„Wir wollen keine weiteren freiwilligen Vereinbarungen mit der Wirtschaft, die nichts bringen, sondern klare gesetzliche Regelungen, wie zum Beispiel Mindestquoten für Aufsichtsräte und Führungspositionen. Immerhin ergab der jüngste DIW-Wochenbericht, dass nur 29 von 906 Posten in den 200 wichtigsten Unternehmen mit Frauen besetzt sind. Zudem brauchen die vielen Frauen, die private Pflegearbeit in den Familien leisten und/oder die Kinder erziehen eine weitaus bessere Unterstützung, damit sie unabhängig von Partnern und von staatlichen Transferleistungen ihr Ein- und Auskommen eigenständig sichern können. Dazu gehören auch die verlässliche Kinderbetreuung und Ganztagsschulangebote“, so Astrid Rothe-Beinlich weiter.
„Weiterhin meinen wir, dass den Forderungen nach Abschaffung der Minijobs und der Einführung eines Mindestlohns als gesetzliche Unterschranke zügig nachgekommen werden muss, um Frauen die existenzsichernde Teilhabe am Erwerbsleben zu sichern“, fährt Rothe-Beinlich fort. „Konsequente und in sich stimmige Gleichstellungspolitik ist Innovationspolitik und macht zukunftsfähig. Die vielen weiblichen Talente und Potenziale, die durch falsche Anreizpolitik oder überkommene Rollen auf der Strecke bleiben, können und wollen wir uns nicht länger leisten“, schließt die Grünenpolitikerin.