29 von 906 – Zu wenig Frauen in den Vorständen

Bild zur Pressemitteilung
Der aktuelle Wochenbericht des DIW bringt es an den Tag: Nach wie vor gibt es kaum Frauen in den Top-Gremien großer Unternehmen. 29 Frauen in den Vorständen der 200 größten Unternehmen stehen 877 Männer gegenüber. „Dies bestärkt uns in unserer Forderung, verbindliche Quoten für Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten festzulegen. Nur so wird sich an diesem gravierenden Missverhältnis etwas ändern“, lautet die Einschätzung von Astrid Rothe-Beinlich, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und ihrer Partei auf Bundesebene. „Es ist ein Armutszeugnis, dass es im 21. Jahrhundert kaum Frauen in Führungspositionen gibt und das, obgleich Frauen die besseren Abschlüsse vorweisen können und sogenannte mixed leadership nachweislich zu besseren Ergebnissen führt. Verändert hat sich an der mangelnden Repräsentanz von Frauen in Spitzenfunktionen in den vergangenen Jahren faktisch nichts - trotz wortreicher Bekundungen und Selbstverpflichtungen“, so Rothe-Beinlich weiter. In den DAX30-Vorständen sind vier Frauen und 178 Männer vertreten und auch im Öffentlichen Dienst sieht es nicht besser aus. „All das war für uns ja auch der Anlass, im Thüringer Landtag ebenso wie im Bundestag mit Anträgen aktiv zu werden, die eine Mindestquote von 40 Prozent für Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen vorsehen. Im Landtag wurde der Antrag im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie und Arbeit dahingehend verändert, dass die Landesregierung aufgefordert ist, den Corporate Governance Kodex durchzusetzen. Dies kann jedoch nur ein erster Schritt hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit auch in Top-Positionen sein“, stellt die grüne Frauenpolitikerin klar. Auch für die Aufsichtsräte stellt der DIW-Wochenbericht fest, dass Frauen weiterhin unterrepräsentiert sind. Hier befinden sich gerade mal 10,6 Prozent der Aufsichtsratsposten in Frauenhand – allerdings maßgeblich Dank der Mitbestimmungsregelungen der ArbeitnehmerInnenschaft. „Die Zahlen belegen, dass es noch ein weiter Weg ist, bis endlich Gleichberechtigung auch an der Spitze von Unternehmen Einzug hält. Und wir meinen: Dafür braucht es verbindliche Vorgaben. Quoten sind zwar wahrlich nicht charmant, aber das einzig wirkungsvolle Mittel, um Frauen endlich auch die Türen zur Spitze zu öffnen und der sogenannten gläsernen Decke zu begegnen“, schließt Rothe-Beinlich.