Anja Siegesmund: Alle Akteure gefragt, um Vertrauen in Organspendesystem zustärken
Zum Tag der Organspende am 7. Juni erklärt Anja Siegesmund, gesundheitspolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen: „Es sind mehr Anstrengungen und Aufklärung in den Bereichen der Organspende und Organtransplantation nötig.“
Bei der Zahl der Organspenden in Thüringen ist kein Aufwärtstrend in Sicht. In den ersten vier Monaten dieses Jahres zählte die Deutsche Stiftung Organtransplantation im Freistaat 24 nach dem Tod gespendete Organe. Das liegt etwa auf dem Niveau des vergangenen Jahres, als die Zahl der Organspenden regelrecht eingebrochen war. Beunruhigend ist außerdem, dass 340 Thüringerinnen und Thüringer auf eine Organspende warten.
„Wir sehen das als Zeichen dafür, dass alle Akteure – Politik, Kliniken und Krankenkassen – viel mehr dafür tun müssen, Vertrauen gegenüber Organspenden auf- und gleichzeitig Ängste abzubauen. Dies geht nur durch kontinuierliche und sehr behutsame Aufklärung. Das Transplantationswesen kann nur dann funktionieren, wenn die Bürgerinnen und Bürger ihm vertrauen.“
„Diese Missstände sind nicht nur auf das Versagen einzelner Akteure zurückzuführen. Vielmehr zeigen sich auch deutliche strukturelle und organisatorische Defizite. Nur mit transparenten und nachvollziehbaren Strukturen, eindeutigen Zuständigkeiten und einer unabhängigen Kontrolle können wir das Vertrauen in unser Transplantationssystem zurückgewinnen. Das würde ganz besonders denjenigen schwer kranken Patientinnen und Patienten zugutekommen, die auf ein Organ warten“, so Siegesmund abschließend.
