Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl

Bild zur Pressemitteilung

Zum morgigen Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl erklärt der energiepolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, Roberto Kobelt:

„Die folgenschwere Reaktorexplosion um 01:23 Uhr am 26. April 1986 war ein Wendepunkt in der Beurteilung der Atomenergie. Sie hat die Risiken und die Verletzlichkeit unserer Industriegesellschaft drastisch veranschaulicht. Gleichzeitig hat sie den Widerstand gegen die Nutzung der Atomenergie wesentlich angetrieben und 2011 zum Beschluss des endgültigen Atomausstiegs in Deutschland geführt.“

„Bis zu 350.000 Menschen wurden nach der Tschernobyl-Katastrophe aus dem Gebiet des radioaktiven Fallouts evakuiert oder umgesiedelt, mehrere tausend Strahlentote waren zu beklagen. Bis heute ist die Weltgemeinschaft gefordert, die Folgen zu beheben. Mehr als 500 Millionen Euro müssen aktuell in die Fertigstellung der Schutzhülle für den Tschernobyl-Reaktor gesteckt werden, mit ungewissem Ausgang“, führt Kobelt weiter aus.

„Atomkraft ist hoch gefährlich, verursacht strahlenden Müll und wird in Zukunft überhaupt nicht mehr benötigt. Unsere Antwort ist der schnelle und endgültige Atomausstieg bis spätestens 2022. Wir treten gleichzeitig für die vollständige Stilllegung der derzeit 129 Atomanlagen in 14 europäischen Ländern ein“, bekräftigt Kobelt die grüne Haltung.

„Die Energieversorgung der Zukunft ist dezentral und erneuerbar. Das ist eine der Lehren aus Tschernobyl und treibt uns auch in Thüringen an. Bis zum Jahr 2040 wollen wir bis zu 50 Prozent unseres heutigen Energiebedarfs einsparen und Ressourcen effizient nutzen. Die restliche benötigte Energie für Privathaushalte und Wirtschaft soll ausschließlich aus erneuerbaren Energien kommen. Die bereits heute besonders günstige Sonnenenergie und die Windenergie sind dabei die Zugpferde der Energiewende“, schließt Kobelt.

Schlagworte