
Anlässlich des internationalen Hebammentages am 5. Mai fordert die gesundheits- und familienpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, Anja Siegesmund, mehr Unterstützung von Bund und Land für Hebammen und Entbindungspfleger.
„Bei der Reform der gesetzlichen Leistungen bei Schwangerschaft und Geburt darf es keine weiteren Verzögerungen geben. Die Hebammen und Entbindungspfleger brauchen schnelle Antworten und Hilfe“, mahnt Siegesmund. Nach beharrlichem Leugnen habe der Bundesgesundheitsminister Rösler im vergangenen Herbst endlich deren aussichtslose Situation anerkannt und Hilfe zugesagt. „Darauf war auch die Thüringer FDP sehr stolz.“ Seitdem seien sechs Monate vergangen, aber praktisch nichts passiert. „Noch nicht einmal die zwingend notwenige Studie zur Datenerhebung, die Wissenschaftler, Hebammenverbände und die Grünen seit langem fordern, ist vergeben worden“, kritisiert die Fraktionsvorsitzende.
„Wenn das Bundesgesundheitsministerium die Reformgeschwindigkeit nicht erhöht, dann besteht die gesetzlich garantierte Wahlfreiheit des Geburtsortes bald nur noch auf dem Papier“, gibt Siegesmund zu bedenken. Die Bündnisgrünen unterstützen die Hebammen seit Jahren in ihren Forderungen nach Aufnahme ihrer Leistungen ins SGB V und der damit verbundenen gesetzlichen Definition der Hebammenhilfe für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit.
„Da das Bundesgesundheitsministerium weiter nicht aktiv wird, ist die Landesregierung gefordert, aktiv zu werden“, sagt Siegesmund weiter.
Die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat die Landesregierung in einer kleinen Anfrage um Stellungnahme zum „Aktualisierungsbedarf der gesetzlichen Leistungen bei Schwangerschaft und Geburt“ gebeten. „Wir werden auch in Zukunft bei der Frage nach der angemessenen Honorierung der Hebammen auf Taten drängen“, verspricht die Grünen-Politikerin.
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