Wiedergutmachung vorantreiben

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Auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stand heute im Sozialausschuss des Landtages das Thema „Runder Tisch Misshandlungen/Missbrauch in DDR-Kinderheimen und Jugendwerkhöfen“ auf der Tagesordnung. „Wir begrüßen grundsätzlich die Einrichtung des Runden Tisches zu DDR-Kinderheimen“, erklärt die Vorsitzende der bündnisgrünen Fraktion, Anja Siegesmund, dazu. „Wir kritisieren aber, dass er sich inhaltlich zu sehr am bundesweiten Runden Tisch orientiert.“ Dieser widmet sich insbesondere der Prävention vor sexuellem Kindesmissbrauch und der Aufklärung. „Das ist eine sehr wichtige Aufgabe – der Runde Tisch in Thüringen ist jedoch der Aufklärung staatlich gelenkter physischer und psychischer Gewalt gegenüber Schutzbefohlenen in Einrichtungen der DDR gewidmet“, so Siegesmund. „Dort ging es darum, die jungen Menschen aus politischen Gründen zu brechen. Daher müssen Aufarbeitung, Rehabilitierung und Wiedergutmachung stärker als bisher im Mittelpunkt stehen.“ BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN betonen, dass die Opfer stärker in den Prozess der Aufarbeitung einbezogen werden müsse. Dieser Forderung schloss sich auch die FDP an. Auf Bitte von Anja Siegesmund wird Sozialministerin Heike Taubert künftig regelmäßig im Ausschuss über die aktuellen Ergebnisse des Runden Tisches berichten. „Wir fordern zudem eine intensive wissenschaftliche Begleitung“, betont Siegesmund. Eine Studie der Universität Jena zur Lage der SED-Opfer in Thüringen biete dazu erste Ansätze.