
Zum am Sonntag stattfindenden Internationalen Tag gegen Rassismus erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Sprecherin für Bildungspolitik, Migration und Flucht der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Thüringen:
„Bei Begriffen wie `Rassimus´ und `Vorurteile´ denken viele nur an Rechtsextremismus. Doch Nazis und ihre Gewalt gegen Menschen anderer Herkunft sind nur die Spitze des Eisberges eines nahezu alltäglichen Rassismus. Rassismus fängt da an, wo VietnamesInnen als Fidschis beschimpft werden, Türkenwitze unkommentiert die Runde machen und nimmt noch lange kein Ende, wenn ausgerechnet Menschen nichtdeutscher Herkunft als einzige am späten Abend in Polizeikontrollen geraten. Unser Ziel ist es, dass Rassismus nicht länger verschwiegen und stillschweigend geduldet, sondern ihm offensiv begegnet wird.“
„Rassismus verseucht noch immer unsere Welt“, so brachte es unlängst Ban Ki-moon, UN-Generalsekretär auf den Punkt. „Es gilt daher immer wieder, Gesicht zu zeigen und nicht stillschweigend hinzunehmen, dass Menschen aufgrund ihrer Herkunft stigmatisiert und diskriminiert werden. Auch in Thüringen ist Rassismus leider immer wieder an der Tagesordnung“, so Astrid Rothe-Beinlich weiter und erinnert: Der Thüringen-Monitor 2007 brachte beispielsweise an den Tag, dass 48 Prozent der Befragten meinen, Ausländer kämen, um den Sozialstaat auszunutzen. 52 Prozent äußerten gar, die Bundesrepublik würde durch Ausländer überfremdet. 19 Prozent antworteten, Ausländer sollten nur unter eigenen Landsleuten heiraten. „Faktisch macht dies deutlich, dass in einem Land wie Thüringen mit einem nahezu verschwindend geringen Anteil ausländischer MitbürgerInnen eine regelrecht offene Ausländerfeindlichkeit an der Tagesordnung ist. Und genau da gilt es, anzusetzen. Wir wollen Begegnung ermöglichen, um einander kennen zu lernen, voneinander zu lernen und Vorurteile abbauen“, so Astrid Rothe-Beinlich weiter, die offensiv dafür wirbt, mit dieser Bildungsaufgabe bereits im Kindergarten zu beginnen.
„Integration kann und darf keine Einbahnstraße sein. Wir sind davon überzeugt, dass Vielfalt auch und gerade für Thüringen eine Chance darstellt und wollen gerade angesichts von Abwanderung und demografischen Wandel Menschen ermuntern, zu uns zu kommen und Thüringen zu bereichern“, schließt die Grünenpolitikerin.
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