
Erfurt. Anstatt mit der Idee eines „Entwicklungsnationalparks“ weiterhin für Verwirrung zu sorgen, spricht sich die Landtagsabgeordnete Jennifer Schubert von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für die Weiterentwicklung und eine Stärkung des bestehenden Biosphärenreservates Vessertal aus.
„Wir brauchen keine neuen Schutzgebietsdefinitionen um die Schönheit, Vielfalt und Eigenart unserer Regionen zu schützen und zu vermarkten“, betont Schubert. „Der Status Biosphärenreservat ist für die Region im Thüringer Wald der richtige Weg, um die Natur schonend zu nutzen und zu erhalten.“ Dazu ist laut Schubert eine Erweiterung des bestehenden Biosphärenreservates nötig und sinnvoll. Die Einteilung in Entwicklungs-, Pflege- und Kernzonen gibt den Menschen und der Natur ausreichend Spielraum, um ein Nebeneinander der unterschiedlichen Interessen zu gewährleisten. Biosphärenreservate sind Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung von Kulturlandschaften. „Der naturnahe Waldumbau im Zeichen des Klimawandels kann zum Markenzeichen des Biosphärenreservates Vessertal und den Thüringer Wald werden“, so die grüne Politikerin.
Am Montag wird Schubert ab 19 Uhr an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Nationalpark Vessertal“ im Rathaus Suhl teilnehmen. Die Landtagsfraktionen von CDU und SPD jedoch haben ihre Teilnahme abgesagt. Man wolle eine Informationsveranstaltung zur Weiterentwicklung des Biosphärenreservates in der Region durchführen, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung der umweltpolitischen Sprecher Egon Primas und Eleonore Mühlbauer.
„Hier zeigt sich, dass die Regierung keine Zeit hatte, ihren Koalitionsvertrag auszuhandeln. Mit einem Schnellschuss haben die Koalitionäre vereinbart, das UNESCO -Biosphärenreservat Vessertal in einen Entwicklungsnationalpark umzuwandeln. Der Rückzug aus der geplanten Podiumsdiskussion in Suhl, offenbart die Planlosigkeit der Landesregierung. Zuerst wurden die Bürger der Region verunsichert und jetzt entziehen sich die Verantwortlichen der öffentlichen Diskussion“, so Schubert abschließend.
Schon im Dezember 2009 hat die grüne Abgeordnete eine Anfrage, zur Weiterentwicklung des Biosphärenreservates Vessertal, an die Landesregierung gestellt. Eine Antwort hat sie bis heute nicht erhalten.
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