
Anja Siegesmund: Entscheidungen zur aktiven Sanierung des Grundwasserschadens sind überfällig
Zur öffentlichen Vorstellung der Lupenmodellierung, eine Untersuchung der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) zur Entwicklung des Grundwasserspiegels, am 13. März 2014 in Altenburg erklärt Anja Siegesmund, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag:
„Lange wurden wir von der Landesregierung mit der Behauptung vertröstet, man könne keine Aussagen zu Sanierungsmaßnahmen des Grundwassers in Rositz/Schelditz treffen, bevor nicht klar ist, wie weit der Grundwasserspiegel noch steigen wird. Wir begrüßen daher zunächst, dass mit dem heute vorgestellten Lupenmodell aktuelle Messungen und Berechnungen vorgenommen werden. Ach wenn weiterhin viele Fragen offen sind, steht nun schwarz auf weiß fest, dass das Grundwasser in den nächsten Jahren um anderthalb Meter steigen wird. Die Gefährdung für Mensch und Umwelt wird infolge des Wegfalls der Wasserhaltung in den stillgelegten Braunkohletagebauen stetig zunehmen“, befürchtet Siegesmund.
"Bislang wissen wir, dass 8 Häuser akut von schadstoffbelastetem Wasser betroffen sind. Weitere Untersuchungen stehen aber noch aus. Das heißt: Bis Ende 2014 müssen wir uns weiter gedulden und nach der Grundlagenermittlung auf den Maßnahmenkatalog und die Altlastenbeseitigung warten. Erst einmal ist also weiter offen, in welcher Dimension noch Folgesanierungsbedarfe und Folgekosten anstehen. Das Verfahren ist zäh, dabei besteht dringender Handlungsbedarf. Maßnahmen zur Gefahrenabwehr wie Drainagemaßnahmen an Häusern und das Abpumpen von belastetem Kellerwasser lösen das Problem nicht nachhaltig", kritisiert Siegesmund.
Klar sei aber auch, "dass jetzt die akute Gefahr durch eine weitere Schadstoffausbreitung, insbesondere die Verunreinigung der Oberflächengewässer Gerstenbach und Pleiße, verhindert werden muss. Das Großprojekt Rositz bleibt damit eine Herausforderung auch für kommende Landesregierungen. In dieser Legislatur sind zahlreiche Chancen für die Sicherung der finanziellen Mittel und der tatsächlichen Sanierung in Rositz/Schelditz zu Lasten der Menschen verschenkt worden", schließt die Abgeordnete.