Weltvegetariertag: Fleischkonsum reduzieren

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Dr. Frank Augsten: Billiges Fleisch kommt uns teuer zu stehen Zum Weltvegetariertag am 1. Oktober 2012 erklärt Dr. Frank Augsten, umwelt- und landwirtschaftspoltischer Sprecher der bündnisgrünen Fraktion im Thüringer Landtag: „Um die Ernährungssicherheit weltweit zu erreichen, wäre eine deutliche Reduzierung unseres Fleischkonsums notwendig. Eine Übertragung unseres derzeitigen Fleischkonsums auf die Schwellenländer würde die Probleme massiv verschärfen und ist deshalb zu vermeiden. 20 Millionen Hektar an Futterpflanzen werden schon jetzt außerhalb von Europa für die europäische Tierproduktion angebaut. Wir nutzen somit für unsere Fleischproduktion noch einmal 10 Prozent der Agrarfläche der Europäischen Union zusätzlich. Dies hat verheerende Folgen für unser Klima und die Umwelt“, kritisiert Augsten. Durchschnittlich verzehren die Deutschen 1,2 kg Fleisch pro Woche und Kopf – viel mehr, als mit einer nachhaltigen Landwirtschaft und artgerechten Tierhaltung vereinbar ist. „Auch um den Antibiotikamissbrauch in der Tierhaltung zu unterbinden, müssen wir unsere Ernährungsgewohnheiten hinterfragen“, gibt Augsten zu bedenken. „Wir fordern die Landesregierung auf, sich im Rahmen einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne für die Reduzierung des Fleischkonsums im Sinne der Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für Ernährung einzusetzen. Ebenfalls fordern wir die Unterstützung von Initiativen, wie die Einführung eines fleischfreien "Veggie Day" pro Woche in Kantinen im Verantwortungsbereich der Landesregierung“, schließt Augsten. Hintergrund: Die Kritik an Intensivtierhaltung und Proteste von Bürgerinitiativen nehmen stetig zu. Und auch Verbraucherinnen und Verbraucher nehmen die Auswirkungen von übermäßigem Fleischkonsum auf Natur, Umwelt, Tierschutz und die eigene Gesundheit mit steigendem Interesse wahr. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt, maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch und Fleischprodukte in der Woche aus gesundheitlichen bzw. ernährungsphysiologischen Gründen zu verzehren. Tatsächlich wird im Durchschnitt mehr als die doppelte Menge konsumiert.