
Als eine in mehrfacher Richtung erfolgreiche Sitzung bewertet Carsten Meyer, medienpolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen, die Klausur des MDR-Rundfunkrates am Sonntag und Montag in Friedrichroda.
"Die wichtigste Entscheidung war die klare Wahl von Frau Professor Wille zur Intendantin. Ich habe ihr natürlich gratuliert, besonders auch zu ihrer erklärten Absicht, die Unternehmenskultur des MDR deutlich ändern zu wollen", so Meyer. "Aber neben diesem einen wichtigen Schritt gab es noch andere Aspekte in der Sitzung, die für eine Neuausrichtung des Senders wichtig sind."
So habe der Rundfunkrat geschlossen die Fahrt von Mitgliedern des MDR-Balletts zu einer Jubelfeier nach Tschetschenien verurteilt und in diesem Zusammenhang die neue Intendantin auf eine stärkere Beachtung klarer Grenzen bei der Nutzung des Markenzeichens MDR durch Dritte verpflichtet. Auf Vorschlag des Rates wird das Honorar aus dieser Reise dem Verein "Reporter ohne Grenzen" gespendet.
"Auch medienpolitisch war es eine gute Sitzung. Zu den Äußerungen von Herrn Mohring zur Qualität des MDR-Programms fand der scheidende Intendant, Udo Reiter, den passenden Ausdruck ‚populistische Pöbeleien‘. Vielleicht sollte hier erneut darauf verwiesen werden, dass es die CDU-Staatskanzleien waren, die seit 20 Jahren großen Gefallen daran gefunden haben, welche Zielgruppen mit welchen Programmen vorrangig bedient wurden", so Meyer. Aus Sicht der bündnisgrünen Fraktion in Thüringen brauche der MDR selbstverständlich eine Programmreform und die Hinwendung zu neuen Zielgruppen, gerade auch im Fernsehen und im Netz.
"Durch die Neubesetzung eines guten Teils der Führungspositionen, nicht nur der Intendantin, steht der MDR vor einem grundlegenden Wandel“, zeigt sich Carsten Meyer überzeugt.
Themen