Von der Verneinung zur Gestaltung

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Zum heute vorgelegten Demografiebericht, erklärt die Sprecherin für Demografie von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Die Entwicklungen sind drastisch und im Kern unabwendbar. Jedes Jahr fast ein Prozent weniger Bevölkerung ist kein Pappenstiel. Diese Erkenntnis muss die Landesregierung endlich offensiver vertreten. Auch bei vielen Verantwortlichen ist einfach noch nicht angekommen, dass der Bevölkerungsrückgang für die nächsten 15 Jahre praktisch nicht mehr zu ändern ist. Da müssten wir schon plötzlich doppelt so viele Kinder bekommen. Ich erwarte, dass die Landesregierung bei den für Jahresende angekündigten politischen Maßnahmen dies endlich ehrlich berücksichtigt.“ Doch der Wandel birgt, so Schubert, auch viele Chancen, die jedoch aktiv ergriffen werden müssten. So sei eine stärkere kommunale Kooperation gut geeignet, um Kosten zu sparen und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. „So ist zu hinterfragen, ob in Thüringen für knapp 1,9 Einwohner im Jahr 2020 noch fast 200 Zweckverbände sorgen müssen“, so Schubert. Wenn stattdessen versucht werde, sich gegenseitig Menschen abzuwerben, führe dies nur zu untragbaren Lasten auf allen Seiten. Ein anderes Beispiel sei der Straßenbau. „Auch Bauminister Christian Carius betont inzwischen die Notwendigkeit, die Standards im Straßenbau abzusenken. Auch in hochentwickelten Ländern, wie den USA, gibt es eine Vielzahl von Siedlungen mit gut gepflegten Wegen – aber ohne Asphalt. “, bemerkt die Landtagsabgeordnete. Doch die Landesregierung tut aus Sicht von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu wenig, um BürgermeisterInnen und LandrätInnen auf den richtigen Pfad zu bringen. Aus einer Studie des Berliner Instituts für Bevölkerung und Entwicklung aus dem Jahre 2009 geht hervor, dass Thüringen lediglich sechs Demografieprojekte vorzuweisen hat, Sachsen und Sachsen-Anhalt jeweils doppelt so viele. Zudem wurde in der Studie festgestellt, dass die wenigen Thüringer Projekte auch noch überwiegend schlecht bewertet wurden. „Trotz aller Studien und Statistiken muss der schwerwiegende Prozess des demografischen Wandels bei den Thüringerinnen und Thüringern auch endlich angstfrei ankommen. Denn der Bevölkerungsschwund ist nicht nur negativ, sondern er bietet vielfältige Anpassungsmöglichkeiten auch an die Anforderungen des Klimawandels – schließlich verbrauchen weniger Menschen auch weniger Ressourcen“, schließt Schubert. Die Studie des Berliner Instituts für Bevölkerung und Entwicklung finden Sie unter: http://www.berlin-institut.org/weitere-veroeffentlichungen/demografischer-wandel.html
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