Die Passagierzahlen auf Kurzstreckenflügen sind mit Ausnahme der Zeit der Corona-Pandemie trotz ihrer Klimaschädlichkeit stetig gestiegen. Im Jahr 2020 war die Strecke Erfurt–Eisenach eine unter den top drei der kürzesten Strecken in Deutschland, die am häufigsten von Privatjets geflogen wurden (87 Flüge im Jahr 2020).
Privatjets sind Flugzeuge mit einem oder mehreren Strahltriebwerken, die nicht im Linienverkehr fliegen und in aller Regel nur ein kleines Sitzplatzangebot haben. Statt Geschäftsflugverkehr oder Business Aviation, wie von der Branche bevorzugt, wird hier der Begriff "Privatjets" beziehungsweise "Privatflüge" genutzt. Analysen zeigen nämlich, dass Jets keineswegs nur zur Geschäftserleichterung eingesetzt werden, sondern vielmehr zunehmend für private Kurzstreckenreisen genutzt werden.
Am 16. Januar 2023 berichtete das Hörfunkprogramm Deutschlandfunk unter Berufung auf einen britischen Dienstleister für Datenaufbereitung, wie viel ein Passagier oder eine Passagierin bei einem (fiktiven) fast vollen Jumbojet auf einem Langstreckenflug emittiert: 313 Kilogramm Kohlenstoffdioxid in der EconomyClass. Ein Passagier oder eine Passagierin in einem Privatjet emittiert für denselben fiktiven Flug 25.056 Kilogramm Kohlenstoffdioxid. Wegen der geringen Transportkapazität verursachen Privatjets eine extrem hohe Kohlenstoffdioxid-Belastung pro Person. Auch wenn Privatflüge insgesamt nur einen kleinen Anteil des gesamten Luftverkehrs ausmachen, sind sie überdurchschnittlich stark für Emissionen verantwortlich.
